Liebe Weltuntergangsliebhaber,
ich melde mich heute mit einem Beitrag zum Genre Dystopie bei euch, denn viel zu häufig fragen sich Leser, woran man eine Dystopie überhaupt erkennt. Obendrauf gibt’s noch ein paar Reflexionen zum Thema dystopische Jugendliteratur.
Meine Rezension zu Red Rising von Pierce Brown gab den Anstoß zu diesem Beitrag. Denn schnell kam die Frage auf: Ist Red Rising überhaupt eine Dystopie? Längst ist bekannt, dass viel zu viele Bücher unverdientermaßen als Dystopie bezeichnet werden, dabei ist es nicht schwierig herauszufinden, ob man es mit einer Dystopie zu tun hat oder nicht.
Was ist überhaupt eine Dystopie?
Der Begriff Dystopie hat seinen etymologischen Ursprung beim griechischen Wort dystópos, was so viel bedeutet wie der schlechte Ort. Sie ist das Gegenteil der Utopie, die sich seit Thomas Morus, ihrem Namensgeber, in vielerlei Hinsicht weiterentwickelt hat. Utopien sind nach Corinna Mieth „Ausdruck der Suche nach Vorstellungen vom gelingenden Leben, nach Verwirklichungsmöglichkeiten, die jenseits des Bestehenden liegen“1, kurz: Sie entwerfen Idealstaaten, in denen alles Friede-Freude-Eierkuchen ist.
Die Abwendung von der positiven Utopie begann Mitte des neunzehnten Jahrhunderts und intensivierte sich noch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts. Die Herausbildung des Genres Dystopie begann. Dieser Trend entstand durch die zunehmend kritischere Bewertung von Technik und Fortschritt, die im Kontrast steht zum bis zu diesem Zeitpunkt existierenden naiven Fortschrittsoptimismus.
Man erkannte, dass die immer stärkere Verwendung von Technik auch negative Konsequenzen haben kann, besonders wenn es um einen humanen Umgang mit den sich neu ergebenden Möglichkeiten geht. Spätestens der erste Weltkrieg zeigte, welche fürchterlichen Folgen die Nutzung von technischen Errungenschaften hat, wenn diese dazu dienen, andere Menschen zu töten.
Eine differenzierte Definition findet sich bei Birgit Affeldt-Schmidt. Für sie ist
die Dystopie als der Entwurf einer hypothetischen negativen Welt zu bezeichnen, der […] von kritisch beurteilten, negativen Entwicklungstendenzen der zeitgenössischen Wirklichkeit eine idealtypische, vollendete negative Modellwelt versinnlicht.2
Oder, um es weniger wissenschaftlich zu sagen: Dystopien spitzen zeitgenössische Missstände zu und platzieren sie in einer düsteren Zukunft, in der echt alles 💩 ist.

Dystopien: Was macht sie aus?
Ja gut, aber woran erkenne ich denn nun eine Dystopie?
Es gibt wie bei jedem Genre auch bei der Dystopie Merkmale und Motive, die sie kennzeichnen. Ich habe einige gängige Motive herausgesucht, die euch helfen können, wenn ihr nicht genau wisst, ob ihr es mit einer Dystopie zu tun habt oder nicht. Achtung: Diese Liste erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit!
[su_spoiler title=“Dystopische Motive und Merkmale“ icon=“chevron-circle“]
Katastrophenszenarien
Ob Kriege, Natur- und Umweltkatastrophen oder Krankheiten: Viele Dystopien sind auf einer Vorgeschichte aus Katastrophenszenarien und dem Kontrast aus Davor und Danach aufgebaut. Manchmal ereignet sich das Katastrophenszenario auch erst im Laufe der Geschichte.
Totalitäres und repressives System
In den meisten Dystopien gibt es ein totalitäres, repressives System, unter dessen Fittiche selbst das letzte demokratische Pflänzchen eingeht. Es gibt eine streng kontrollierte hierarchische Ordnung, die es der Bevölkerung praktisch unmöglich macht, etwas gegen das System auszurichten. Die Staats- oder Regierungsform ist autoritär, doch es bleibt nicht bei bloßer Politik: Selbst bis in den persönlichen Raum der Menschen dringt der Staat vor, indem er ihnen eine bestimmte Lebensweise vorgibt. Die Gesellschaft soll vereinheitlicht werden, Stichwort Gleichschaltung – ein Begriff, der aus der nationalsozialistischen Terminologie stammt.
Institutionelle Überwachung
Die „Gedankenpolizei“ und der Big Brother in 1984 von George Orwell sind gute Beispiele dafür, wie das Individuum vom Staat kontrolliert werden kann. Selbst die Gedanken sind nicht mehr sicher vor Eingriffen von außerhalb; der Mensch wird nicht nur physisch, sondern auch mental unterworfen.
Schichtsystem
Schichtsysteme kommen in Dystopien häufig zum Einsatz und sorgen für eine Spaltung der Gesellschaft. Es können Parallelgesellschaften entstehen, wie es beispielsweise in Brave New World von Aldous Huxley geschieht. In diesem Buch werden die Menschen für den Zweck ihrer späteren Verwendung gezüchtet und dementsprechend einer Kaste zugeteilt. Es gibt folglich ein starkes Wohlstandsgefälle und es kann zur Isolation einzelner Gesellschaftsschichten kommen. In einer solchen Klassengesellschaft gibt es meist eine kleine Elite und eine umso größere Unterschicht.
Zensur
Es gibt keine freie Presse mehr, die ungehindert ihre womöglich kritische Meinung kundtun kann. Stattdessen werden gefilterte und die Regierung behajende Nachrichten verbreitet, um die Bevölkerung ruhigzustellen. Diese Art der Propaganda kann sich zur Schaffung eines Personenkultes auch auf eine bestimmte Person beziehen, wie es beispielsweise in George Orwells 1984 mit dem Big Brother geschieht.
Kollektivismus
In Dystopien wird häufig das Verhältnis des Einzelnen zum gesellschaftlichen Kollektiv thematisiert. Statt für freie Persönlichkeitsentfaltung zu plädieren, trichtert der Staat den Menschen Kollektivismus und Konformismus ein, um für Stabilität zu sorgen. Manchmal kommt es sogar zur kompletten Vernichtung der Individualität oder des kulturellen Erbes.
Fragwürdige humanistische Werte
In Mediendystopien wie Die Tribute von Panem werden Teenager zur Unterhaltung und gleichzeitigen Unterdrückung der Gesellschaft in Arenen geschickt, wo sie sich gegenseitig brutal abschlachten müssen. In anderen Werken ist es beispielsweise die genetische Zugehörigkeit zu einer bestimmten Gruppe, die vom Rest der Gesellschaft als wertlos betrachtet und daher unterdrückt, sogar mit täglicher Gewalt konfrontiert wird, wie es in Flawed von Cecelia Ahern zu beobachten ist. Ein Menschenleben hat nur wenig Bedeutung, von humanistischen Werten kann nicht die Rede sein.
Endzeitstimmung
Mutlosigkeit und Pessimismus verbreiten sich unter den Menschen; sie verfallen in Endzeitstimmung. Sie resignieren vor dem drohenden Weltuntergang und leben in Angst vor dem scheinbar unabwendbare Ende.[/su_spoiler]

Eine meiner Lieblingsdystopien: Angelfall von Susan Ee
Dystopische Jugendliteratur – kann die was?
Den jugendlichen Lesern wird eine fiktive, aber dennoch mögliche Welt vor Augen geführt, um sie zum kritischen Denken und zur kritischen Betrachtung von Problemen zu leiten.3
Jein. Es ist wichtig, jugendliterarische Dystopien von klassischen Dystopien abzugrenzen.
Bereits in den 1970er Jahren entstanden die ersten dystopischen Kinder- und Jugendbücher. Die Autorin Gudrun Pausewang ist eine Vorreiterin im deutschsprachigen Raum. Bestimmt habt ihr schon einmal von ihrem Roman Die Wolke gehört. Vor allem dem Dystopie-Boom seit Panem ist es zu verdanken, dass das Genre heute so viel Beachtung findet (und dass weniger Vampirromane veröffentlicht werden).
Die in den Werken behandelten Probleme haben sich seit den 1970ern etwas gewandelt. Heute liegt der Fokus häufig auf Umweltkatastrophen (nicht zuletzt aufgrund der Bedrohung durch Atomkraftwerke), Ökologie und der allgegenwärtigen Bedrohung durch das Internet. Kaum ein dystopisches Jugendbuch kommt ohne die Rebellion gegen scheinbar überlegene Mächte aus, wodurch der Protagonist wiederum seine eigene Identität kennenlernt. Dies ist gerade für Jugendliche, die sich in der Pubertät und damit in der Loslösungphase von den Eltern befinden, ein wichtiger Identifikationsfaktor.
The film and the novel [The Hunger Games] have no doubt resonated so powerfully with its young audience because it has engaged feelings of betrayal and resentment rising in a generation asked to accept that its quality of life will be worse than that of its parents.4
Ralf Schweikart kritisiert zu Recht, dass die eigentlich so essentielle Gesellschaftskritik in zeitgenössischen dystopischen Jugendbüchern zugunsten der Liebes- und Heldengeschichten zurückstecken muss. Gesellschaftspolitische Bezüge und eine tatsächlich stattfindende Reflexion über moderne Missstände sind keine genrespezifische Selbstverständlichkeit mehr. Auch in puncto Struktur greifen viele Autoren auf das immergleiche Muster zurück: Die Herrschenden oder nach der Macht Gierenden sind die Vertreter des Bösen, während der Held oder die Heldin sich kritisch mit den im Roman herrschenden Verhältnissen auseinandersetzt und beschließt, die Rettung der Welt selbst in die Hand zu nehmen.
Die Faszination besteht für die Jugendlichen Leser/innen nicht in der vermeintlichen Bedrohung der Welt, sondern im dramatischen Überlebenskampf ihrer jugendlichen Held/inn/en.3
Johannes Rüster veröffentlichte in der Fachzeitschrift Eselsohr einen Artikel mit dem Titel „Nicht totzukriegen: eine dystopische Bestandsaufnahme“, in dem er ein fundamentales Problem dieses Genres ausmacht: Klischees. Wenig einfallsreiche Zukunftsszenarien werden mit jungen Heldinnen gepaart, die – wie Rüster schreibt – „als Pubertätsmetaphern für Mädchen funktionieren“4. Er erkennt jedoch auch das Potenzial, denn durch die Loslösung von gesellschaftlichen Zwängen können die Protagonistinnen ihr Abenteuer ungehindert in Angriff nehmen. Es werden im Teenageralltag prominente Themen aufgegriffen, zum Beispiel das Erlernen von Selbstständigkeit, die erste Liebe und vor allem die Identitätsfindung.

Flawed von Cecelia Ahern
Meine Meinung ist gespalten, was diese Thematik angeht. Einerseits kann ich die stereotype 08/15-Protagonistin, die ihrem Love Interest hinterherhechelt, wirklich nicht mehr sehen, andererseits sollte Lesen der Unterhaltung dienen. Ich vermisse jedoch häufig den Bildungsaspekt, den Aufruf zu kritischem Denken, der anderen Dystopien zu eigen ist. Leider trauen sich wohl wenige Jugendliche freiwillig an Animal Farm, 1984, Brave New World und Konsorten heran.
Doch es gibt auch fantastische Dystopien für Jugendliche wie beispielsweise Flawed von Cecelia Ahern, Under the Never Sky von Veronica Rossi und Angelfall von Susan Ee. Auch Die Tribute von Panem zählt zu den lesenswerten Jugenddystopien – nicht zuletzt, weil die dystopische Jugendliteratur es vor allem erst durch diese Trilogie in die Literaturwissenschaften geschafft hat.
Auf der anderen Seite gibt es jene Werke, die definitiv keine Dystopien sind, aber als solche vermarktet werden, beispielsweise The Selection von Kiera Cass und Shatter Me von Tahereh Mafi. In diesen Fällen wäre der Begriff Future Fiction eher angebracht. Viel zu viele Jugendbücher werden als Dystopien angepriesen, obwohl sie in keiner Weise als solche zu klassifizieren sind. Ich stöberte für diesen Beitrag durch Listen dystopischer Bücher, aus denen mir doch tatsächlich Werke wie Twilight von Stephanie Meyer und Percy Jackson von Rick Rioden entgegensprangen. Das soll mal einer verstehen.
Was ich mir in Bezug auf dystopische Jugendbücher für den Buchmarkt wünsche? Dass die Gesellschaftskritik wieder mehr in den Vordergrund rückt und die obligatorischen Liebesgeschichten etwas zurückgestellt werden. Ich wünsche mir mehr Raffinesse und eine tiefere Auseinandersetzung mit unseren modernen Problemen. Denn gerade Dystopien sind die perfekten Werkzeuge, um Jugendliche zu kritischem Denken anzuregen.
Also: Augen auf beim Dystopiekauf!
16 comments
Kommt der Große Bruder nicht in 1984 vor? Ich kenne Brave new world bisher nicht, meine mich aber tu erinnern in 1984 Bekanntschaft mit dem Großen Bruder gemacht zu haben.
Hey Melanie,
hoppla, das war ein Vertipper – hatte darunter ja auch noch mal den Big Brother im Zusammenhang mit 1984 erwähnt. 🙂 Vielen Dank für den Hinweis!
Liebe Grüße
Saskia
Ein schöner Beitrag!
„Die Tribute von Panem“ gehören im Jugendbereich eindeutig zu meinen Favoriten, da hier auch die Problematik der Ablösung des einen Systems durch ein (vermeitlich) anderes angeschnitten wird und auf der persönlichen Ebene der Protagonisten nicht nur in Klischees verblieben wird und die psychologischen Folgen thematisiert werden. Denn nach solchen Ereignissen ist selten alles Friede, Freude, Eierkuchen.
„Brave New World“ hat mich als Teenager in der Schule sehr angesprochen. Man sollte vor diesen Titel keine Angst haben. Es ist spannend und rüttelt wach.
Ich bin mir bis heute nicht sicher, ob Marie Lus „Legend“ eher eine Dystopie ist oder Future Fiction, dennoch empfehle ich diese Reihe auch gerne weiter.
Grüße Dana
Twolittlebibliophiles
Liebe Dana,
danke sehr! 🙂
Oh ja, das stimmt. Ich weiß noch, wie baff ich nach dem dritten Band war – das hatte ich wirklich nicht erwartet. Die Trilogie hat mich sehr mitgenommen, eben WEIL Katniss so unter den Folgen gelitten hat. Viel zu oft wird das tatsächliche Trauma ausgeklammert, damit es nicht zu kompliziert wird.
Wie Marie Lus Legend einzuordnen ist, weiß ich leider nicht, da ich das Buch noch nicht gelesen habe. Allerdings bin ich kein großer Fan der Autorin, da ich The Young Elites leider sehr schlecht fand. Vielleicht geb ich Legend trotzdem mal eine Chance, der Klappentext hört sich eigentlich ganz spannend an. Danke für den Tipp!
Liebe Grüße
Saskia
Passt. Bei fast allen Merkmalen kann ich einen Haken machen. 😉 Allerdings sollten meine „Jugendlichen“ schon älter als 16 sein. Das „Problem“ bei Dystopien ist es, dass man, wenn die Altersgruppe jünger ist, eigentlich aus der Sicht eines jungen Protagonisten erzählen muss, der das, was passiert, zwar mitbekommt, aber entsprechend seiner Unerfahrenheit bewertet und dem Leser sehr viel Interpretation überlässt. Trotzdem können solche Texte, auch für Erwachsene, sehr spannend und eindringlich sein.
Hey Ryek,
das stimmt natürlich, der Ton und die Herangehensweise ans Thema unterscheiden sich da. Aber man kann dennoch wunderbar Gesellschaftskritik einfließen lassen!
Liebe Grüße
Saskia
Toller Beitrag! Die falsche Einordnung von Büchern ins Dystopie-Genre ist in der letzten Zeit (zusammen mit dem Hype) zwar wieder zurückgegangen, aber trotzdem sind vielen die Kriterien noch unklar, also danke für die Aufklärung! Das Thema mag ich sehr, deshalb habe ich auch in der Schule meine Facharbeit über den Vergleich von klassischen (1984) und modernen Jugend-Dystopien (Die Bestimmung) geschrieben. Dass dabei die Liebesgeschichte und die persönlichen Probleme der Protagonistin mehr im Vordergrund stehen als das System und die Gesellschaftskritik, stört mich auch, weil damit das wichtigste verloren geht. Man sollte aus so einem Buch etwas mitnehmen können und zum Denken angeregt werden und zwar nicht nur darüber, wer der heißeste Book-Boyfriend ist.
Liebe Jacquy,
vielen Dank! 🙂 Genau wie du denke ich auch. Ich hoffe, der Trend wendet sich mal wieder der Gesellschaftskritik zu!
Liebe Grüße
Saskia
Die Liebesgeschichten sind leider auch immer mein Problem an vielen Dystopien bzw. der Grund warum ich dann doch eher selten welche lese bzw. nicht kurz nach Veröffentlichung. Ich warte dann immer erst mal die ersten Meinungen ab und schaue, ob es da wieder eine kitischige Liebesgeschichte gibt, die die Haupthandlung verdrängt. Vor allem wenn schon der Satz „der mysteriöse xxx, vom die sich die Protagonistin xxx angezogen fühlt“ im Klappentext kommt, dann lege ich das Buch gleich wieder weg. Ich würde mir da auch wünschen, dass dann doch auch die Gesellschaftskritik mehr Beachtung erhält. Es spricht ja nichts dagegen, dass man das mit einer Liebesgeschichte paart, aber wenn dann noch ein Liebesdreieck dazu kommt oder die Liebesgeschichte an sich ins Zentrum rückt, dann ist es einfach nicht mehr meins.
Trotzdem mochte ich aber „Die Tribute von Panem“, weil die Liebesgeschichte die Haupthandlung einfach nicht überlagert hat. Somit konnte ich damit gut leben und hatte viel Spaß beim Lesen. Bei „Die Bestimmung“ sieht das schon wieder anders aus, denn dort hat mich das ständige Drama um Tris und Four, welches total unnötig war, sehr genervt. Die Handlung hat irgendwann echt nachgelassen, was Schade war.
Ansonsten habe ich in der Tat gar nicht so viele weiteren Dystopien gelesen, denn Percy Jackson fällt für mich da nicht drunter. Das ist Jugendfantasy.
Toller und informativer Beitrag, danke dafür! 🙂
Ich lese sehr gerne Dystopien, bzw. dystopische Jugendbücher und setze mich gerne mit der dort beschriebenen Thematik auseinander. Ich finde es immer wieder faszinierend und zugleich erschreckend.
Liebe Grüße,
Nicci
Wahnsinnig guter Beitrag 🙂 Ich lese seit einigen riesen Flops (Inklusive Shatter Me) keine Jugendbuch-Dystopien mehr, stimme dir aber gerade bei Under The Never Sky zu. Meine Interesse an dieses Genre wurde wie bei vielen anderen auch mit Panem angefacht und auch wenn mir im Nachhinein doch ein paar Probleme aufgefallen sind, bin ich echt dankbar für diese Erfahrung. Obwohl ich sagen muss, dass der Vermaktunsprozess zu dem Buch ja … Hypocrisis pur war. Da geht es mal um wirklich interessante Themen (Medieneinfluss, Klassengesellschaft, die Grenzen der Unterhaltungsmedien), wo man einiges lernen kann und dann verkauft jemand an das Kapitol inspiriertes Make Up?! Genau solche Hypes vermiesen mir dann die Lust auf Jugendbücher, die „düstere Zukunftsvisionen“ zeigen wollen, aber bei der Mehrheit der zu jungen Leserschaft fehlt einfach die Selbstreflektion (und sie wird auch nicht wirklich angesprochen, da die Heldinnen in diesen Werken oft zu makellos und badass sind) und die Wirtschaftsecke denkt eh nur daran, ihr Profit daraus zu schlagen. *sigh* Dann doch lieber Animal Farm.
[…] Who is Kafka? – Die Dystopie: Woran man sie erkennt und wie sich das Genre wandelt […]
Ein sehr gelungener Beitrag. Ich lese sehr gern Dystopien, denn ich finde es interessant, wohin uns Wissenschaft und Technik, Macht und Machtmissbrauch führen können. In Ansätzen (mal mehr mal weniger fortgeschritten) ist alles vorhanden und es ist oft erschreckend realistisch vorstellbar. Dass der Weg zu einem totalitären System ein kurzer ist, weiß man ja.
Es ist schade, dass das Genre durch den Jugendbuchhype ein bisschen „in Verruf“ gezogen wurde, dabei beziehe ich mich vor allem auf die unzähligen Liebesgeschichten, die oft genug der Systemkrikitk kaum Raum geben. Am Anfang hatte ich mich auf alles gestürzt, was der Markt hergab, später aber sehr kritisch ausgewählt. mal abgesehen davon, dass es sich im Jugendbuchbereich fast immer um Mehrteiler handelt, was ich persönlich furchtbar finde. Daher weiß ich bei etlichen Jugendbuch-Dystopien nicht, wie sie eigentlich ausgegangen sind, weil ich bis zum Erscheinen des nächsten Bandes keine Lust mehr oder zu wenige Details präsent hatte, um problemlos weiterzulesen.
Liebe Grüße
Mona
[…] Who is Kafka? gab es einen Beitrag zu dem Thema, wie man Dystopien erkennt und wie sich das Genre wandelt. Wirklich interessant, vor […]
Huhu Saskia,
ein sehr interessanter Artikel, den ich mit viel Interesse gelesen habe – Danke dafür !
Nur einen kleinen Hinweis habe ich anzubringen : Die Autorin von Twilight heisst Stephenie Meyer, der Autor der Percy Jackson Serie heißt Rick Riordan 😉
Liebe Grüße
Lari
Hast du Quellen dazu? Benötige die für eine Hausarbeit. Finde die Merkmale sehr geeignet.