Ihr Lieben,
der eine oder andere hat es vielleicht schon mitbekommen, weil ich eifrig über meine Begeisterung getwittert habe: Illuminae von Amie Kaufman und Jay Kristoff hat mich überwältigt! Darum gibt es heute zehn Gründe, warum Illuminae ein absolutes Lesehighlight ist.
Überwältigendes visuelles Erlebnis
Illuminae wartet mit einer herausragenden visuellen Gestaltung auf, die ich so noch nie gesehen habe. Kunst und Literatur verschmelzen miteinander und machen den Roman zu einem komplexen, detailreichen Gesamtkunstwerk. Die einzigartige, manchmal skurrile Visualisierung des Textes hat einen speziellen Charme, der den Leser die Geschichte auf eine ganz neue Art und Weise erleben lässt.
Manchmal blättert man um und die Augen gleiten über eine schwarze Doppelseite, auf der lediglich ein kurzer Satz steht. Aus Worten werden Explosionen und Bilder geschaffen, die dem Leseerlebnis eine neue Tiefe und Eindringlichkeit geben und für ein ganz eigenes Tempo sorgen. Mir hat die Gestaltung des Buches den Atem geraubt (wortwörtlich, denn ich habe zwischendurch öfter mal das Atmen vergessen).
Brilliantes Storytelling
Auch aus Storytellingsicht ist Illuminae außergewöhnlich. Die Geschichte setzt sich aus nicht-linearen Storyschnipseln zusammen, die aus E-Mails, Interviews, Chatverläufen, Kameraaufnahmen, Illustrationen und anderen Elementen bestehen. Häufig wird kritisiert, dass vor allem der Beginn des Buches mühselig ist: Man wird in eine fremde Zukunftswelt geworden, wundert sich über so manch einen Begriff und fragt sich, was zur Hölle da gerade abgeht. Doch Beharrlichkeit zahlt sich aus, denn sobald man sich in das Setting und die Handlung reingefuchst hat, entfaltet die Geschichte ihre geballte Wirkung.
Sogar Easter Eggs haben die Autoren in ihrem Buch versteckt – genau die Art von Spielerei, die ich liebe. Ebenso sehr bewundere ich den lässigen, ungezwungenen Umgang mit Sprache, den Kaufman und Kristoff demonstrieren. So finden sich in Chatverläufen beispielsweise bewusst eingesetzte Rechtschreibfehler oder zensierte Flüche. Wenn ihr diese Art von Storytelling mögt, werdet ihr mit Illuminae unfassbar viel Spaß haben.

Augenschmaus!
Kickass-Charaktere
Dass Amie Kaufman und Jay Kristoff Meister der Charakterzeichnung sind, wusste ich schon zuvor. Daher war ich nicht überrascht, in Illuminae auf perfekt ausgearbeitete, authentische und ambivalente Charaktere zu treffen. Obwohl man den Charakteren nicht auf die klassische Art und Weise folgt, sondern in Form von Aufzeichnungen, sind sie dem Leser so nah, dass man das Gefühl hat, während des gesamten Abenteuers direkt an ihrer Seite zu sein.
Neben den Protagonisten Kady Grant und Ezra Mason gibt es eine ganze Palette interessanter Charaktere, mit denen man ebenso sehr mitfiebert. Besonders angetan hat es mir jedoch ein ganz bestimmer Charakter: die (ziemlich psychotische) künstliche Intelligenz AIDAN, die auf dem Raumschiff Alexander dafür sorgt, dass alles läuft – na ja, jedenfalls bis zu dem Zeitpunkt, als sie bei dem Angriff auf den Planeten Kerenza beschädigt wird … Mann, hat mich dieser Computer von den Füßen gefegt!
Plottwists vom Feinsten
Entsetztes Aufkeuchen, geweitete Augen, plötzlicher Atomzerfall – die Plottwists in Illuminae können diverse Nebenwirkungen haben.
WELTRAUM!
Wer von uns träumt nicht manchmal davon, zu den Sternen zu fliegen, im Vakuum des Weltalls dahinzuschweben und schwerelos durch die Unendlichkeit zu gleiten? Genau aus diesem Grund liebe ich Science-Fiction: Wir erleben Dinge, sehen Orte, die unsere Fantasie beflügeln und uns in ein anderes Zeitalter eintauchen lassen.
Illuminae hat alles, was ein grandioses Weltraumabenteuer ausmacht. Und dank der kunstvollen Gestaltung bekommt man immer wieder das Gefühl, dass nichts als eine dünne Metallschicht zwischen einem selbst und dem Universum liegt, dass die Dunkelheit von allen Seiten herandrängt. Beklemmend. So faszinierend beklemmend. Noch nie habe ich einen Science-Fiction-Roman auf diese Art und Weise erlebt.

Auch ohne Schutzhülle ein toller Anblick!
Volle Punktzahl für den Humor
Amie Kaufman und Jay Kristoff harmonieren auch in puncto Humor wunderbar. Kein Wunder also, dass einem so mancher fast schon slapstickartiger Moment explosive Lacher entlockt. Bei den Wortgefechten, die die Charaktere sich liefern, konnte ich manchmal gar nicht mehr aufhören zu lachen. Auch an Sarkasmus sparen die beiden Autoren nicht – ideal für Sarkasmusliebhaber wie mich.
Herzrasmomente
Die Autoren haben ein Händchen dafür, Leserherzen zum Rasen zu bringen. Bestimmt lag mein Puls nicht selten jenseits des Messbaren, denn die Spannung, die so meisterhaft kreiert wird, ist vor allem gegen Ende des Buches so groß, dass ich von Nägelknabbern und Schweißausbrüchen heimgesucht wurde.
Die Herzrasmomente in Illuminae sind einfach so grandios, dass es schwierig ist, Worte dafür zu finden.
ZOMBIES!
Immer diese Zombieapokalypsen – kennen wir doch alle, oder? Aber habt ihr auch schon mal von einer Zombieapokalypse im Weltraum gehört? Nein? Tja, in Illuminae gibt es eine, und die ist verdammt noch mal episch!
Die etwas andere Liebesgeschichte
Kady und Ezra sind kein stereotypes Liebespärchen. Es gibt kein Geknutsche, keine verkitschte Liebeserklärung und vor allem kein Badboy-Geschmachte. Beide sind eigenständige, unabhängig voneinander existierende Charaktere, die größere Probleme haben als ihre bereits vor Buchbeginn stattfindende Trennung. Sie sind einander ebenbürtig und verschwenden ihre Zeit nicht mit kindischen Streitereien.
Ganz natürlich wird die Handlung mit der Beziehung der beiden Teenager verflochten. Dabei ist die Beziehung nur ein kleines und doch sehr ergreifendes Element der gesamten Geschichte (anders, als wir es aus dem YA-Universum kennen).
Bibliographie
Amie Kaufman & Jay Kristoff: Illuminae (The Illuminae Files)
Verlag: Penguin Random House
Erscheinungsdatum: 20.10.2015
ISBN: 9780553499117
Seiten: 624
11 comments
Wow! Das hört sich ja super cool an! Das muss unbedingt in meine Sammlung 😀
Hey Sina,
freut mich, dass ich deine Neugierde wecken konnte. 🙂
Cooler Beitrag!
Ich hab es auf englisch im Regal stehen und muss es unbedingt bald mal lesen.
Wenn die Sache mit der Zeit nicht wäre..
Liebe Grüße!
Nicci
Ja, musst du, Nicci, ich will mit dir darüber diskutieren! <3
Das klingt wirklich begeistert.
Neri
Hey Neri,
hihi, schön, dass man meine Begeisterung merkt. 🙂
Da kann ich 100% zustimmen. Toller Post! <3
Hi Saskia!
Ich habe das Buch bei dtv in der Vorschau gesehen und war gleich Feuer und Flamme! Das muss ich unbedingt lesen. Damit auch alle von diesem Buch erfahren, wird es eine Bloggeraktion geben, was das sein wird, weiß ich nicht. Wurde jedoch vom Verlag angekündigt! Ich bin gespannt! Viele Grüße Verena
Deine Rezension macht auf jeden Fall lust auf den Roman: Danke dafür! Wir werden unseren Lesern Deinen Post gern weiter empfehlen.
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Hallöchen,
ich habe Illuminae auch vergangenen Monat gelesen und bin ebenso begeistert wie du. Ich finde auch, dass das Buch an sich wirklich Kunst ist. Es ist dadurch etwas so besonderes!
Die Charaktere finde ich auch sehr toll ausgearbeitet. Das ist mir mit am schnellsten aufgefallen. Sie wirken wirklich absolut stimmig und real. Aidan ist wirklich toll! Ich muss ja gestehen, dass ich mich so ein kleines bisschen in ihn verliebt habe ♥
Die Plottwists fand ich wirklich mega! Und auch alles, was so vorkam. Also auch die Sache mit Copernicus. Es war alles so gut miteinander verwoben.
Den Humor fand ich auch grandios. Vor allem dieser schwarze Humor von Kady. Darauf freue ich mich schon wahnsinnig im nächsten Band.
Zu den Herzrasmomenten … Aidans Geständnis am Ende mit Ezra … da ist mir für kurze Zeit wirklich das Herz stehen geblieben. Ich fand das so schlimm und habe so mit Kady mitgelitten. Die konnte früher wieder einen coolen Kopf bewahren als ich 😀
Als Zombies würde ich die Infizierten nicht unbedingt bezeichnen. Ich liebe Zombies nämlich wahnsinnig und die sind doch etwas anders. Mich haben die Infizierten ein bisschen an die Auserwählten in der Brandwüste erinnert, was aber überhaupt nicht schlimm ist. Ich fand diesen Aspekt nämlich auch wirklich gut und frage mich gerade, wie SO VIEL in vergleichsweise so wenig Buch passen konnte.
Ich fand es ganz passend, dass Ezra und Kady sich nicht erst kennen gelernt haben, sondern vorher schon ein paar waren. Das hebt sie wirklich von diesen stereotypen Liebespärchen ab und hat so eine Vertrautheit geschaffen, die ich während dem Lesen immer sehr schön fand.
Ich habe deinen Beitrag in meiner Rezension (ich würde dir den Link gerne dalassen, aber dann heißt es jedes Mal, dass ich einen Spam-Kommentar schreibe) verlinkt. Ich hoffe, das ist okay für dich 🙂
Liebste Grüße
Kate ♥